– gemäß des Grundsatzes der UN-Behindertenrechtskonvention muss für Menschen mit Behinderung die volle und gleichberechtigte Teilhabe in allen Lebensbereichen sichergestellt werden. Digitale Teilhabe wird dabei immer stärker zur sozialen Teilhabe. Im Zuge des technischen Wandels sind digitale Angebote, Prozesse und Strukturen einfach nicht mehr wegzudenken. Nur zeichnet sich jetzt schon ab, dass nicht alle Menschen an diesem Wandel gleichermaßen teilhaben können. Und damit droht die Gefahr einer digitalen Kluft: Weniger technisch affine Menschen werden digital abgehängt. So nutzen Menschen mit Behinderung zum Beispiel die digitalen Medien im Vergleich zur Gesamtbevölkerung überproportional geringer. #digitaleteilhabefüralle kann nur gelingen, wenn alle Menschen gleichermaßen Zugang zu allen digitalen Prozessen und Angeboten selbstbestimmt haben. Technologisierung und der Einsatz von KI-Assistenzsysteme und Robotik bietet die Möglichkeit, dass auch Menschen mit Behinderung, besser am Arbeitsleben teilhaben können.
Nur wie kann die digitale Teilhabe von Menschen mit Behinderung in der Praxis gelingen? Mit welchen Hürden und Barrieren sind sie konfrontiert? Welche Chancen aber auch Herausforderung gibt es beim Einsatz von KI-Assistenzsysteme?
Diesen und vielen anderen Fragen widmet sich die Online-Fachtagung „Digitale Teilhabe in der Behindertenhilfe“ am 22. Juni 2022. Die Fachtagung wird vom Lebenshilfe-Landesverband Bayern anlässlich seines 60-jährigen Jubiläums veranstaltet. Das Programm umfasst zwei Impulsvorträge und eine Auswahl an 13 Pitches.
Im Impulsvortrag „Digitale Teilhabe für Menschen mit Behinderungen – aktuelle Teilhabechancen und –hindernisse“ von Verena Wahl und Theresa Etges wird näher beleuchtet, was digitale Teilhabe in der Praxis überhaupt ist, an welchen konkreten Hindernissen die digitale Teilhabe bei Menschen mit Behinderung scheitert und welches Potenzial die digitale Teilhabe bietet. Für die digitale Teilhabe benötigen die Mitarbeiter*innen, die Menschen mit Behinderung assistieren, und Menschen mit Behinderung entsprechende digitale Kompetenzen und Fähigkeiten. Demnach wird Prof. Dr. Ingo Bosse in seinem Impulsvortrag „Medienkompetenz in der Behindertenhilfe – Gestaltung von Weiterbildungen“ sich diesem Thema widmen.
Neben den zwei Impulsvorträgen können Sie auf der Online-Fachtagung drei von 13 Pitches besuchen. Die Auswahl umfasst diverse Projekte, Ansätze und Konzepte der digitalen Teilhabe. Die Beschreibung der Pitches finden Sie auf dieser Seite anschließend nach dem Programmablauf. Bitte wählen Sie bei der Anmeldung drei Pitches aus, die Sie gerne besuchen möchten sowie mögliche Alternativen. Bitte beachten Sie, dass die Teilnehmeranzahl der Pitches begrenzt ist und es ggf. möglich ist, dass Sie nicht an jedem Pitch Ihrer Wahl teilnehmen können. Wir werden Sie vorab per E-Mail informieren. Die Anmeldung finden Sie im Anschluss. Die Anmeldefrist läuft bis zum 20. Juni 2022.
Termin: 22. Juni 2022
Format: Online (Zoom)
Kosten: 60,00 €
Stornogebühren: 25,00 €
„Digitale Teilhabe für Menschen mit Behinderungen – aktuelle Teilhabechancen und –hindernisse“
Verena Wahl und Theresa Etges (Forschungsprojekt Teilhabe Digital)
„Medienkompetenz in der Behindertenhilfe – Gestaltung von Weiterbildungen“
Prof. Dr. Ingo Bosse
Verena Wahl und Theresa Etges
Die enna Systeme bieten einen Zugang zu digitalen Inhalten wie Kommunikation, Unterhaltung oder Unterstützung mit Hilfe eines niederschwelligen, haptischen Bedienkonzepts. In dem Pitch werden die enna Systeme vorgestellt. Die Lebenshilfe Erlangen (Menschen mit Behinderung und Mitarbeiter*innen) hat die enna Systeme getestet und diese werden ebenso über ihre Erfahrungen mit enna berichten.
Im Projekt #LeichtOnline wird untersucht, wie Menschen mit geistiger Behinderung oder mit einer Lernbehinderung digitale Medien nutzen. Ziel ist es zu erforschen, wie Internetseiten und Apps gestaltet sein müssen, damit sie für diese Personen-gruppe ohne Barrieren zugänglich sind. Es geht darum, Inhalte barrierefrei aufzubereiten, aber auch Navigationsstrukturen und einzelne Elemente wie Online-Formulare ohne Barrieren darzustellen.
Die Iserlohner Werkstätten gGmbh verfügt über Werke-assistenz-Systeme und kollaborative Roboter als digitale Assistenzsysteme. Damit werden Beschäftigten mit einge-schränktem Bewegungsradius ermöglicht Montageprozesse durchführen, zu denen sie aufgrund einer Behinderung im Vorfeld nicht in der Lage waren. In dem Pitch wird ein Einblick in die Themen Ulixes (Pick by light Assistenzsystem) und Quali-fizierungsangebote mit Rahmen-bildungsplan Sawyer (kolaborativer Roboterarm) Pick an Place Anwendung gegeben.
Die Sozialheld*innen sensibilisieren Menschen, Institutionen und Unternehmen dafür, dass Menschen mit Behinderungen als Zielgruppe bei den verschiedensten Produkten und Dienstleistungen wahr-genommen und mitgedacht werden. In dem Pitch geht es um den Abbau von Barrieren auf Webseiten, aber auch um die barrierefreie Kommunikation in den sozialen Medien.
Unseren Pitch richten wir im Besonderen auf digitale Tools/Potentiale von Digitalisierung aus der Praxis aus. Wobei wir sowohl Vorhaben von uns als auch Best-Practice Impulse von weiteren nützlichen Apps/Tools vorstellen. Wir würden dabei auf Potentiale für diverse Arten von Beeinträchtigungen eingehen. Grundsätzlich orientieren wir uns hinsichtlich Barrierefreiheit des Vortrags an den anwendbaren Richtlinien der aktuellen und eigenen Erfahrungswerten.
NetzStecker, das Büro für in-klusive Medienbildung, hat das Ziel, Barrieren bei der Nutzung von Smartphones und (sozialen) Medien abzubauen. Damit soll die digitale Teilhabe für alle Menschen gefördert werden. Wie das gelingt, zeigt der Pitch mit Einblicken in die Beratungsarbeit und die Entwicklung multimedialer Lernmedien in Leichter Sprache - die wichtigsten Learnings aus fünf Jahren Projektarbeit inklusive.
In dem Pitch wird über die Erfahrungen aus dem Lern- und Experimentierraum mit der TeamViewer Frontline Software xMake berichtet. Werkstattbeschäftigte mit kognitiven Einschränkungen testeten im Rahmen des Projektes KI.ASSIST die Technologie mittels Datenbrillen, bei denen Schritt-für-Schritt-Anleitungen durch Augmented Reality direkt in das Blickfeld projiziert werden. Die gesammelten Erfahrungen aus dem Lern- und Experimentierraum in einem Seniorenheim zeigen, inwiefern die getestete Technologie Menschen mit kognitiven Einschränkungen derzeit in einem solchen Setting zur beruflichen Teilhabe unterstützen kann.
Möglichkeiten der Fördermittelakquise für die Arbeit im digitalen Bereich werden in diesem Pitch aufgezeigt und ihre Sinnhaftigkeit und Passgenauigkeit besprochen. Wie kann die digitale Welt möglichst vielen Menschen zugänglich gemacht werden? Die für die Antragstellungen notwendigen Voraussetzungen, Herangehensweisen, Fristen sowie deren Erfolgsaussichten werden erläutert.
In dem Pitch werden von den Erfahrungen aus dem Lern- und Experimentierraum mit der Augmented Reality App Inclusify berichtet. Die App wurde für die Arbeit in den Werkstätten ange-passt und spielt dabei in den jeweiligen Arbeitsprozessen passende Inhalte als z. B. zusätzlich vorgelesene Texte, Bilder, Übersetzungen ab. Dabei werden die durch die Kamera anvisierten Objekten erkannt und die hinterlegten Inhalte zugeordnet, sowie kann mit einem Chatbot kommuniziert werden. Die gesammelten Erfahrungen aus dem Lern- und Experimentierraum zeigen, inwiefern die getestete Technologie Menschen mit kognitiven Einschränkungen im beruflichen Alltag unterstützen können.
Der Pitch vermittelt einen Überblick zu Barrieren der digitalen Kommunikation, wer von solchen betroffen ist und wie man ihnen begegnen kann. Anhand von Praxisbeispielen skizziert Joschi Kuphal sinnvolle Vermeidungs- und Lösungsstrategien und steht für individuelle Fragen offen. Gemeinsam mit seinem Team im tollwerk ist er auf die Entwicklung barrierefreier Websites und inklusiver Kommunikationsmedien spezialisiert.
Marvin Sieger gibt in dem Pitch einen Einblick in das Projekt „be smart“ und wird dabei wichtige Aspekte für die Praxis darlegen. In dem Projekt „be smart“ ging es um die Bedeutung spezifischer Musik-Apps, um die Teilhabe an kultureller Bildung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit komplexen Behinderungen sicherzustellen.
LENADI ist ein Nachrichtendienst in Leichter Sprache, der aus tagesaktuellen Themen alsVideo in leichter Sprache oder als symbolunterstützter Text besteht und von allen Endgeräten abgerufen werden kann.
PIKSL bedeutet: „Personenzentrierte Interaktion und Kommunikation für mehr Selbstbestimmung im Leben“.
Die PIKSL-Labore sind offene Orte in denen Menschen mit Behinderung selbst als Expert*innen digitale Barrieren abbauen können.
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Wir veranstalten unsere Tagung über die Videoplattformen Zoom. Sie brauchen für die Teilnahme keinen eigenen Zoom-Account.
Wichtigste Voraussetzung ist ein eigenes Endgerät (z.B. Laptop, Tablet oder PC) mit einer stabilen Internetverbindung für jede teilnehmende Person. Wir empfehlen Ihnen zudem, ein Headset (mit Kopfhörer und Mikrofon) zu nutzen. Dies sorgt für eine bessere Audioqualität und weniger Hintergrundgeräusche. Soweit Ihr Endgerät über keine Kamera verfügt oder bereits stark veraltet ist, empfehlen wir Ihnen das Nutzen einer externen Kamera.
Wir empfehlen Ihnen, einen der folgenden Browser in der jeweils aktuellsten Version zu verwenden:
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Nein, leider ist es uns am Tag der Tagung nicht möglich technsichen Support anzubieten.
Zoom wird bei uns so eingesetzt, dass die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) eingehalten wird. Sie können zudem freiwillig entscheiden, ob Sie Ihre Kamera einschalten. Die Tagung wird nicht aufgezeichnet.
Wir senden Ihnen die Rechnung mit der Zusendung der Zugangsdaten zu, also ca. eine Woche vor der Tagung. Bitte überweisen Sie dann die Teilnahmegebühr.
Ein Rücktritt von der Teilnahme ist bis einschließlich 09. Juni 2022 kostenfrei.
Bei einem Rücktritt ab dem 10. Juni 2022 wird eine Gebühr in Höhe von 25,00€ in Rechnung gestellt.
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